Nichts ist so gewinnend wie ein strahlendes Lächeln! Und für ebenmäßige, schöne Zähne ist es dank moderner Methoden nie zu spät. Wer in seiner Jugend trotz schiefer Zähne den Gang zum Kieferorthopäden gescheut hat und das im Nachhinein bereut, kann auch im Erwachsenenalter noch einiges gerade rücken …

Eine inzwischen bewährte Methode ist dafür die Aligner-Technik (von to align = ausrichten). Hier werden nahezu unsichtbare Kunststoffschienen angefertigt, die leichtere Zahnfehlstellungen innerhalb eines halben Jahres korrigieren können. Komplizierte Fehlstellungen lassen sich auch behandeln, dauern aber natürlich länger. Der behandelnde Zahnarzt kann die Aligner-Technik sogar in schwierigen Fällen mit anderen Methoden kombinieren, um eine möglichst schonende und effiziente Korrektur von Fehlstellungen zu ermöglichen. Am weitesten verbreitet ist das Invisalign-System.

Wie funktioniert die Aligner-Technik?

Mit Hilfe einer speziellen dreidimensionalen Computergrafik wird vom Ist-Zustand ausgehend ein Modell angefertigt und das gewünschte Behandlungsziel festgelegt. „Dann werden die notwendigen Behandlungsphasen eingeteilt. Für jede Phase wird eine durchsichtige, dünne Kunststoffschiene gefertigt. Bei leichteren Fehlstellungen sind es etwa 10 bis 20 Aligner, bei komplexeren Zahnbewegungen (zum Beispiel nach Zahnextraktionen) liegt die Anzahl der Schienen zwischen 20 und 50, in Einzelfällen sogar darüber hinaus“, erklärt der Münchner Zahnarzt Dr. Mark Thomas Sebastian, der das Invisalign-System schon seit über 10 Jahren in seiner Praxis sehr erfolgreich anwendet. Jede Schiene wird täglich 22 Stunden für eine Woche getragen, wobei die ersten Schienen für zwei Wochen getragen werden müssen, bevor man nach Rücksprache mit dem Zahnarztspezialisten zur nächsten Phase übergehen kann.

Für wen empfiehlt sich die Aligner-Technik?

Behandelt werden können Jugendliche (etwa ab dem 11. Lebensjahr) und Erwachsene. Der Haupteinsatzbereich liegt bei moderatem Eng- oder Lückenstand der Zähne, einem störendem Vor- oder Zurückstehen der Zähne sowie einem Schiefstand vor allem der Eckzähne und Prämolaren.

Zum größten Vorteil der Kunststoffschienen zählt, dass man sie zum Essen und natürlich auch für die Mundhygiene problemlos herausnehmen kann. Außerdem sind sie wesentlich unauffälliger als gewöhnliche Zahnspangen. Deshalb nennt sich das System AlignTech auch Invisalign, von englisch unsichtbar.

 Achtung: Insbesondere bei Restaurantbesuchen empfiehlt es sich, eine Box in der Tasche zu haben, in die man die Schiene verschwinden lassen kann, bevor sie sonst (beispielsweise unter der Serviette versteckt) im Müll landet.

Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen diese Methode leider nicht, private Krankenkassen beteiligen sich teilweise an den Kosten. Die Behandlung kostet im Schnitt zwischen 3.500 und 6.500 Euro. Die Kosten können aber, je nach Erschwernis, nach oben oder unten abweichen.

Die Erfolgsstory von Invisalign

Das Konzept basiert auf einer Idee des Kieferorthopäden H.D. Kesling, der bereits 1945 eine Therapie mit elastischen Geräten vorschlug, deren Herstellung auf verschiedenen Set-up-Modellen mit schrittweiser Annäherung an das Behandlungsziel erfolgen sollte. In Deutschland ist diese Methode seit 2001 bekannt und auf dem Vormarsch. Seit 2004 gibt es nach Auskunft der Deutschen Gesellschaft für Aligner-Orthodontie mehrere Aligner-Systeme, das bekannteste ist Invisalign. Es ist auf dem Markt der Aligner-Systeme zur Zeit das innovativste mit den meisten Patienten. Bereits mehr als 4 Millionen Patienten in 90 Ländern wurden behandelt und eine entsprechende Datenbank erstellt. Die Garantie für ein gutes Ergebnis ist dank digitaler Planung auch bei komplexen Fällen möglich.

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