Bleaching ist schädlich. Mundgeruch kommt vom Magen. Zähne am besten fest schrubben. Was wirklich dran ist an Binsenweisheiten rund um das Thema schöne Zähne, erklären die Zahnarztspezialisten.

Die Zähne fest schrubben bringt am meisten

Im Gegenteil. Harte Borsten und zu viel Druck beim Putzen können Zahnschmelz und -fleisch angreifen. „Deshalb an die Faustregel halten: Mit kleinen Bewegungen von Rot nach weiß, das heißt vom Zahnfleisch weg zum Zahn hin mit weichen Zahnbürsten massieren“, erklärt Dr. Siegfried Marquardt.

Es ist sinnvoll, ab und zu die Zahncreme zu wechseln

„Das ist wissenschaftlich zwar nicht nachgewiesen, trotzdem würde ich diese Taktik empfehlen“, erklärt Dr. Beate Jürgens. Der Grund: „Die Bakterien, die Plaque verursachen, gewöhnen sich im Lauf der Zeit an die verwendete Zahnpasta, das heißt, sie werden resistent gegen die enthaltenen Wirkstoffe“, so Dr. Jürgens. Deshalb macht es Sinn, die Bakterien öfter einmal mit einer neuen Zahncreme zu überraschen.

Bleaching macht die Zähne kaputt

Richtig angewendet nicht! „Wichtig ist, dass die Zähne vorher gründlich gecheckt werden. Karies, freiliegende Zahnhälse und feine Risse im Schmelz müssen versorgt werden, da sonst das Bleichmittel bis zum Nerv vordringen und Schmerzen auslösen kann“, erklärt Dr. Thomas Schwenk. Achtung: Füllungen, Kronen, Veneers werden nicht mitgebleicht. Wie Bleaching genau funktioniert erfahren Sie hier.

Mundgeruch kommt vom Magen

Falsch. Der schlechte Atem entsteht zu mehr als 90 Prozent direkt in der Mundhöhle. „Schuld daran sind Bakterien, die auf der zerklüfteten Oberfläche der Zunge ideale Lebensbedingungen finden. So ist bei Menschen mit Mundgeruch die Bakteriendichte auf der Zunge ungefähr zehnmal höher als bei Personen mit frischem Atem“, betont Dr. Gernot Mörig. Damit es nicht soweit kommt sollte man die Zunge unbedingt in die Mundhygiene mit einbeziehen. Den Belag am besten einmal täglich nach dem Zähneputzen mit einem speziellen Zungenreiniger abschaben. Zeitaufwand: maximal eine Minute.

Man braucht zwei Zahnbürsten

Aus hygienischen Gründen tatsächlich sinnvoll. Denn selbst nach dem Spülen unter fließendem Wasser bleiben eine Menge Bakterien an den Borsten hängen. „Die Keime können sich in dem feuchten Milieu optimal vermehren. Damit ist erst Schluss, wenn die Bürste komplett trocken ist“, erklärt Dr. Uta Steubesand. Das kann allerdings mehrere Stunden dauern. Die Lösung: eine Morgen- und eine Abendzahnbürste oder die Zahnbürste für 30 Sekunden in die Mikrowelle geben.

Rotwein, Tee, Kaffe und Nikotin verfärben die Zähne dauerhaft

Das muss nicht sein. Beste Gegenmaßnahme. Ein- bis zweimal pro Jahr zur professionellen Zahnreinigung gehen. „Die Fachkraft entfernt Zahnstein und hartnäckige Belege, die man auch mit sorgfältigstem Putzen nicht wegbekommt. Anschließend werden die Zähne poliert und mit Fluorid versiegelt“, berichtet Dr. Cyrus Rafiy.