Interview mit der Zahnärztin Dr. Beate Jürgens mit Praxis am Barbarossaplatz in Düsseldorf-Oberkassel über die Abkehr von der Reparaturmedizin hin zur Vorsorge

 

* Was war Ihr Impuls, den Beruf der Zahnärztin zu ergreifen?

„In meiner Kindheit habe ich keine besonders guten Erfahrungen mit der Dentalmedizin gemacht und hatte große Angst vor jedem Zahnarztbesuch. Als im Biologieunterricht das Thema ‚Entwicklung der Zähne‘ auf dem Plan stand, begann meine Faszination für das Fach.“

*Eine frühe Entscheidung!

„Das stimmt. Da ich ohne familiäre Prägung innerhalb der Medizin war, bin ich das Thema Schritt für Schritt angegangen und habe mich nach diversen Praktika bei Zahntechnikern und in Zahnarztpraxen zunächst für eine Lehrstelle als Zahnarzthelferin entschieden.“

*Sie haben das Handwerk also von der Pike auf gelernt?

„Durch die Praktika in den Zahnarztpraxen Deutschlands, der Schweiz und den USA bekam ich eine breite Palette von unterschiedlichen Ansätzen geboten, wie man Menschen in der Medizin therapieren und mit ihnen umgehen kann. Die Lehrstelle als Zahnarzthelferin in der Kieferchirurgie in einem Krankenhaus in Hannover vertiefte meinen Kontakt zu den Patienten. Meine Einstellung, dem Patienten auf Augenhöhe zu begegnen, wurde sicher hier am meisten geprägt. Rückblickend habe ich den Eindruck, dass die Patienten sich damals sogar eher dem zahnärztlichen Personal als den Ärzten anvertrauten. Das wollte ich unbedingt ändern. Durch ein Losverfahren bei der Vergabe von Studienplätzen erhielt ich die Chance zu einem persönlichen Interview mit drei Professoren der Medizinischen Hochschule in Hannover und bekam einen Studienplatz in der Zahnmedizin. So kam ich meinem Traum näher.“

* Und warum sind Sie „Spezialistin“ geworden?

„Für mich war eine weitere Spezialisierung die logische Fortsetzung meiner Approbation im Jahr 1992. Ich bin auch heute noch bereit, mich ständig aus- und weiterzubilden. Meine persönliche Neugier und der Ehrgeiz, mehr zu erfahren und besser zu werden, sind mein Motor – Stillstand bedeutet für mich Rückschritt!“

Schon als Studentin erkannte ich, dass die Methoden und Möglichkeiten in der Medizin und Zahnmedizin weit gefächert sind – wie wichtig die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Fakultäten war, um den medizinischen Fortschritt weiter voranzutreiben. Bereits während des Studiums belegte ich Fortbildungen für „fertige“ Zahnärzte. Sie waren für mich das Tor zu nationalen, aber auch international renommierten Zahnärzten und Referenten. So lernte ich neben handwerklicher Exzellenz vor allem, Patienten zuzuhören, ihre Wünsche zu respektieren und die Behandlung vorab genau zu planen. Zeitlich wie fachlich.

Für ein perfektes Ergebnis entdeckte ich den Spezialistenansatz im Jahr 1996 in Amerika. In Kalifornien absolvierte ich 2000 ein weiteres Staatsexamen und erhielt auch dort die Zulassung als Zahnärztin. Seitdem bestimmt die strukturierte patienten- und qualitätsorientierte Arbeitsweise im Team meine Tätigkeit als Behandlerin.“

* Dann war die Zertifizierung der DGÄZ also die konsequente Folge?

„Genau. Im Jahr 2003 bin ich als erste deutsche Zahnärztin von der Fachgesellschaft DGÄZ als Spezialistin für Ästhetik und Funktion in der Zahnheilkunde zertifiziert worden.“

* Und schließlich die eigene Praxisgründung!

„Das war im Jahr 2012 in Düsseldorf-Oberkassel am Barbarossaplatz. Wir waren von Beginn an eine ausgesprochene Familienpraxis. Zu uns kommt der 2-jährige genauso wie der 102-jährige Patient. Hier können unsere Patienten Mundgesundheit mit all ihren allgemeinmedizinischen Vorteilen erfahren. Denn nur was gesund ist, sieht schön aus!

Wir bieten deshalb auch konsequent das komplette Leistungsspektrum der Zahnheilkunde an: keine ständige Reparaturmedizin, sondern eben auch gerne „nur“ die professionelle Mundhygiene, kombiniert mit ärztlicher Vorsorge, um die Zähne gesund zu erhalten. Wenn Reparaturmedizin ansteht, immer mit dem Ziel, ein natürliches und funktionierendes Ergebnis nachhaltig mit professioneller Vorsorge zu garantieren.

* In Ihrer Praxis sind gleich mehrere Spezialisten im Einsatz!

Ja, und zwar in den Bereichen Ästhetik, Funktion, Parodontologie, Endodontologie, Kieferorthopädie und Implantologie. Die Spezialisten sind in unserer Praxis individuell terminiert tätig. Der Vorteil ist ein systematischer und effizienter Behandlungsweg für den Patienten. Synergien durch Präsenz aller Fakultäten, persönliche Betreuung durch ein kleines Team, gemeinsame Nutzung der erhobenen Befunde und eine genaue Dokumentation des Ablaufes. Wir bieten auf sehr hohem Niveau ein exzellentes Leistungsspektrum, und das schätzen unsere Patienten.“