Interview mit Michael Melerski, der eine Praxis in Berlin führt, über seine Lehrjahre sowie Anti-Aging-Behandlungen für die Zähne.

* Was hat Sie dazu motiviert, Zahnarzt zu werden?

„Das war zu einem Teil Zufall. Ich komme nicht aus einer Akademikerfamilie, und meine Eltern waren der Meinung, dass ich nach dem Abitur erst einmal einen Lehrberuf anstreben sollte. Es hat sich dann aus meinem privaten Umfeld die Möglichkeit ergeben, den Beruf des Zahntechnikers zu erlernen.“

* Wie ging es weiter?

„Ich habe den Beruf quasi von der Pike auf gelernt. Bis zum Studium sind aber noch ein paar Jahre vergangen. Mein Abi hat nicht dem damals erforderlichen Numerus clausus entsprochen. Aber der Entschluss, Zahnmedizin zu studieren, stand fest. Mich hat der Facettenreichtum interessiert, und den handwerklichen Part hatte ich ja bereits gelernt.“

* Sind schöne Zähne heute wichtiger als früher?

„Zunächst einmal muss man sagen, dass es früher überhaupt nicht die Möglichkeit gab, bis ins hohe Alter tolle Zähne zu haben. Als Statussymbol und Ausdruck von Vitalität spielt das Aussehen der Zähne heute eine enorm wichtige Rolle.“

* Was waren Ihre Beweggründe, sich als „Spezialist“ für ästhetische Zahnmedizin zertifizieren zu lassen?

“Ich bin ehrgeizig und perfektionistisch veranlagt, was gepaart mit meinem Sinn für Ästhetik dazu geführt hat, dass ich in meinem Beruf von Anfang an bestrebt war, sowohl handwerklich als auch ästhetisch bestmögliche Ergebnisse zu erzielen. Als die DGÄZ (Deutsche Gesellschaft für Ästhetische Zahnmedizin) im Jahr 2001 diese spezielle Zertifizierung ins Leben gerufen hat, war für mich klar: Da möchte ich dabei sein. Ich wollte meine Kenntnisse und Fähigkeiten vor einem kritischen, aber objektiven Gremium und so auch Patienten gegenüber nachvollziehbar unter Beweis stellen.“

* Ein anstrengender Weg?

„Ja, aber durch meine Leidenschaft zum Beruf und mein intensives Fortbildungsengagement hatte ich schon früh den Grundstein dafür gelegt. Auch hatte ich bereits lange vorher angefangen meine Arbeit fotografisch zu dokumentieren, und das Glück, tolle Mentoren und Lehrer wie Dr. Gernot Mörig und Dr. Diether Reusch, den Ehrenpräsidenten der DGÄZ, zu haben.“

* Sie sind zertifizierter Spezialist, haben aber keinen Doktortitel. Ein Widerspruch?

„Nein, es hatte sich einfach auf meinem Berufsweg nicht ergeben, Zeit für eine wissenschaftliche Arbeit, für die man ja den Doktortitel erhält, zu finden. Außerdem ging es mir in meinem Beruf nie um Titel, sondern immer um die Arbeit am Patienten. Deshalb habe ich auch bis heute meine Kassenzulassung. Aus sozialer Verantwortung kommt es für mich nicht in Frage, eine reine Privatpraxis zu etablieren. Aber vielleicht komme ich ja noch zu späten akademischen Ehren, denn ich leite eine wissenschaftliche Studie über Keramikveneers, die die Spezialisten gemeinsam durchgeführt haben und deren Ergebnisse im nächsten Jahr veröffentlicht werden. Die Gruppe der Spezialisten ist also auch wissenschaftlich aktiv!“

* Wie sehen Sie die Entwicklung innerhalb der Zahnmedizin?

„Nicht nur die Lebenserwartung nimmt beständig zu, immer mehr Menschen bleiben auch bis ins hohe Alter gesund und fit und haben dabei wachsende Ansprüche an ein adäquates körperliches Erscheinungsbild. So verändern die Zähne im Verlauf des Lebens durch natürliche Abnutzung und Einflüsse wie Zähneknirschen ihr Erscheinungsbild, wirken nicht mehr strahlend und jugendlich. Wenn uns Zahnärzte auch nach wie vor die klassischen Probleme wie Karies und Zahnfleischentzündungen beschäftigen, stehen heutzutage immer mehr Anti-Aging-Themen im Fokus. Die moderne Zahnmedizin, so wie die Spezialisten der DGÄZ sie beherrschen, kann den Patienten immer bessere Methoden für die Erneuerung ihrer Zähne anbieten.“

* Was genau meinen Sie damit?

„Die Palette an Möglichkeiten ist groß. Das fängt damit an, dass Fehlstellungen der Zähne auch bei älteren Menschen noch korrigiert oder verfärbte Zähne durch Bleichen aufgehellt werden können. Durch Keramikschalen, sogenannte Veneers, können unter größtmöglicher Schonung der Restsubstanz die gealterten Zähne wieder in jugendlichem Glanz erstrahlen, und bei Verlust von Zähnen kann man den Patienten mithilfe von Implantaten wieder festen Zahnersatz anbieten.“

* Ein hoher Anspruch!

„Der auch nur in einem guten Team und Netzwerk realisiert werden kann. Ich führe die Praxis für Zahnheilkunde seit 1995 gemeinsam mit meinem Studienfreund Matthias Strauss. Auch bei unseren überaus engagierten Mitarbeiterinnen setzen wir auf Kontinuität, einige begleiten uns seit fast 20 Jahren, eine Mitarbeiterin ist sogar seit unserem Gründungsjahr bis heute bei uns. Die meisten komplexen Behandlungsfälle können nur gemeinsam in Zusammenarbeit mit hervorragenden Zahntechnikern/innen und kooperierenden Spezialisten wie Implantologen oder Endodontologen auf höchstem Niveau realisiert werden. Bei den Spezialisten wird Teamwork ganz groß geschrieben und gelebt, auch deshalb bin ich froh, Teil dieser engagierten Spezialistengruppe zu sein.“

* Wie wichtig ist Ihnen die Patientenbindung?

„Die hat in meiner Praxis eine enorme Bedeutung. Die Patienten sollen sich aufgehoben fühlen. Besonders bei größeren Eingriffen ist ja sehr viel gegenseitiges Vertrauen nötig. Und schließlich ist das Schönste an der Arbeit der zufriedene, glückliche Patient. Wenn man als Zahnarzt diese Wertschätzung erfährt, ist das die größte Belohnung für die eigene Leistung.“