Gepflegte Zähne kennen weder Karies noch Parodontitis. Der Trick: die professionelle Zahnreinigung und die richtigen Pflege-Tools für zu Hause.

Es geht voran mit der Mundhygiene: 70 Prozent der Deutschen putzen sich die Zähne zweimal täglich. Ziemlich gut. Aber fast ein Viertel meint, es reiche aus, die Zahnzwischenräume nur alle paar Tage zu reinigen. Nicht ganz so gut. Idealerweise sollte man Mundhygienehelfer gegen Karies und Parodontitis täglich benutzen – und das natürlich richtig. „Besonders wichtig ist es auch, die professionelle Zahnreinigung regelmäßig in Anspruch zu nehmen. Je nach Zustand von Zähnen und Zahnfleisch mindestens alle vier bis sechs Monate“, erklärt die Zahnärztin Dr. Beate Jürgens, seit 2003 zertifizierte Spezialistin für Ästhetische Zahnheilkunde mit Promotion über Primär-Prophylaxe.

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Quelle: Philips

Reinigung beim Profi

Hier wird nicht nur an der Oberfläche gekratzt: Die Prophylaxe-Experten gehen runter bis an die Zahnwurzel. Man selbst kann putzen wie ein Weltmeister – die Zahnpflege vorm Spiegel hat ihre Grenzen. „Nur die professionelle Zahnreinigung entfernt Ablagerungen, Beläge und schädliche Bakterien nachhaltig“, so Dr. Jürgens, die in ihrer Düsseldorfer Praxis sehr viel Wert auf die Gesunderhaltung von Zähnen und Zahnfleisch legt. Hartnäckige und grobe Beläge beseitigt ein Ultraschallgerät, bei der weiteren Entfernung der harten und weichen Beläge helfen schonende Handinstrumente. Pulverstrahlgeräte entfernen noch so hartnäckige Verfärbungen. Enge Zwischenräume werden mit Bürstchen und Zahnseide perfekt gereinigt. Am Schluss der Behandlung werden die Zähne auf Hochglanz poliert und mit Fluoridlack überzogen und sind damit für Wochen geschützt.

Die richtigen Helfer fürs eigene Bad

Die Pflege-Tools für zu Hause werden immer intelligenter. Elektrische Zahnbürsten reinigen die Zähne mit 5.000 bis 30.000 Bewegungen pro Minute. Die Zähne sollten mindestens zwei Minuten lang in einem 45-Grad-Winkel Zahn für Zahn geputzt werden. Hochwertige Modelle bieten verschiedene Reinigungsmodi an (z.B. Phillips Sonicare). Neuartige Aufsteckbürsten wie die „Oral-B TriZone“ sollen mit ihrer Drei-Zonen-Tiefenreinigung bis zu 100 Prozent mehr Plaque als übliche Handzahnbürsten entfernen – sogar zwischen den Zähnen. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen oszillierenden Zahnbürsten und Schallzahnbürsten. Bei oszillierenden Zahnbürsten ist der Bürstenkopf rundlich gestaltet und führt kreisende Bewegungen aus, wobei die Richtung regelmäßig gewechselt wird. Durch den kleinen Bürstenkopf lassen sich auch schwieriger zu erreichende Stellen besser reinigen. Der Nachteil: Das Putzen dauert wegen der Größe etwas länger. Die Schallzahnbürsten schwingen zehnmal schneller als andere elektrische Modelle, was das Reinigunspotenzial verstärkt und im Zahnfleisch auch tiefere Taschen erreicht.

Pure Handarbeit

Handzahnbürsten am besten mit einem weichen bis mittleren Härtegrad wählen – das schont Zahnschmelz und Zahnfleisch. Kurzkopfzahnbürsten, mit einem 25 bis 30 mm langen Bürstenfeld haben einen kleinen Kopf und erreichen sogar die schwerer zugänglichen Backenzähne. Je nach Putzverhalten, sollte die Bürste alle 6 bis 8 Wochen gewechselt werden. „Und schließlich“, so Dr. Jürgens, „fühlt man sich mit gepflegten Zähnen einfach wohler, und das Wichtigste: Ein sauberer Zahn wird in der Regel nicht krank!“

Am seidenen Faden

Zahnseide sollte einmal pro Tag zum Einsatz kommen: dazu 40 cm Zahnseide abreißen, beide Enden um die Zeigefinger wickeln, straff ziehen. Mit sägenden Bewegungen zwischen die Zähne führen und dann im Zickzack auf und ab bewegen, gut an den einen und den anderen Zahn anlagern und leicht unter das Zahnfleisch gehen. Dabei wird das Zahnfleisch massiert mit dem schönen Nebeneffekt, dass es bei regelmäßiger täglicher Anwendung schon nach fünf Tagen keine Blutung mehr aufweist.

Mehr als ein Lückenbüßer

Zahnzwischenräume oder Lücken werden am besten mit Interdentalbürstchen gereinigt. Es gibt sie in Tannenbaum-, Bürsten- oder Pinselform – in verschiedenen Größen. Idealerweise füllt das Bürstchen den Zahnzwischenraum aus. Beim Reinigen mehrfach vor- und zurückschieben. Am besten jeden Abend. Nach spätestens zehn Anwendungen erneuern. Unter Brücken reinigt es sich am besten mit dem Superfloss, einem speziellen Zahnband.