Strahlend weiße Zähne, aufgereiht wie Perlen an einer Kette: Wer wünscht sich das nicht? Allerdings haben nur die wenigsten Menschen von Natur aus eine derart blendende Zahnreihe. Ganz wunderbar funktioniert Bleaching. Was Sie dabei beachten müssen.

Eines gleich vorweg: Ein reines Zahnweiß ist bei uns Mitteleuropäern eher selten. Der Naturton ist in unseren Breitengraden in der Regel gelblich, manchmal auch gräulich. Mit zunehmendem Alter ändern sich die Zähne außerdem auch optisch, sie verlieren ihr Weiß, ihren Glanz und erscheinen dunkler. Das hat verschiedene Ursachen. Der Schmelz wird dünner, was ihn transparenter macht und Farbpigmente von Nahrungsmitteln und Getränken wie Wein, Kaffee oder Tee sichtbar werden lässt. Auch das unter dem Zahnschmelz liegende gelbliche Dentin (Zahnbein) kann dadurch bis an die Oberfläche durchschimmern.

Wenn’s weißer als das eigene Weiß sein soll, können die Zähne professionell aufgehellt werden. Bleaching heißt hierzu das Zauberwort. Ähnlich wie beim Blondieren wird mit Wasserstoffperoxid gearbeitet – zum Vorschein kommen die Zähne in ihrer Originalfarbe.

Strahlend weisse Zähne perfektes Lächeln Bleaching
Zahngel Zähne professionell aufgehellt

GEL SORGT FÜR KLARE VERHÄLTNISSE

Spezielle Gele sorgen wieder für klare Verhältnisse und hellen theoretisch mehrere Nuancen auf. „Ich empfehle auf der Farbskala nicht mehr als zwei Stufen heller zu bleachen, sonst wirkt die Farbe unnatürlich“, erklärt Dr. Siegfried Marquardt mit Praxis am Tegernsee, der sich intensiv mit dem Thema beschäftigt hat.

Im ersten Schritt und als Vorbereitung macht eine professionelle Zahnreinigung Sinn, damit jeglicher Zahnstein eliminiert wird, der das Bleaching blockieren würde. Sie sollte maximal eine Woche vor dem Bleaching stattfinden, damit sich bis zur Behandlung kein neuer Zahnstein bilden kann.

„Beim Bleaching selbst hellt das Wirkstoffgel die erste Schicht des Zahnschmelzes auf, indem es sich in Sauerstoff umwandelt und Farbpartikel im Zahn farblos werden lässt“, betont Dr Marquardt.

NEUES GESUNDHEITSBEWUSSTSEIN NACH DER BEHANDLUNG

Im ersten Schritt wird das Zahnfleisch sorgfältig mit einer aushärtenden Paste abgedeckt, um Schmerzen und Reizungen zu verhindern. Anschließend wird das Bleichmittel auf die Zähne aufgetragen und kann zusätzlich mit speziellen Lampen bestrahlt werden. „Die Wärme des Lichts beschleunigt den Prozess, der die Farbpigmente in farblose Substanzen umwandelt“, so Dr. Marquardt. Für 24 Stunden sind nur „weiße“ Lebensmittel empfohlen, nichts, was den Zahnschmelz färben könnte wie Spinat, Beeren, Tomaten oder Rotwein. Toller Nebeneffekt: „Es ist schön festzustellen, dass Patienten nach der Zahnaufhellung ihre Zähne besser pflegen als zuvor, da bei ihnen, auch durch Beratung, Aufklärung und Prophylaxe, anscheinend ein neues Gesundheitsbewusstsein erzeugt wird“, freut sich Dr. Marquardt.

Gebleached werden sollte allerdings nur bei einem dafür spezialisierten Arzt. Auf keinen Fall kariöse Zähne oder Zähne mit undichten Füllungen aufhellen. Denn durch das Loch können die Sauerstoff-Radikale tief in den Zahn eindringen und unter Umständen den Nerv schädigen. Und: Aufhellen lassen sich nur die natürlichen Zähne, bei Füllungen, Kronen oder Implantaten wirken Bleachings nicht.

Manche Zahnärzte bieten mit regelmäßigen Überprüfungen in der Praxis auch eine Bleaching-Methode für zu Hause an. Dazu nimmt der Zahnarzt zunächst Abdrücke von Ober- und Unterkiefer, um Plastikschienen herzustellen, in die das Aufhellungsgel gefüllt wird. Diese Schienen werden dann tagsüber oder auch nachts für einen Zeitraum getragen, den der Zahnarzt festlegt. Nach einer Woche wird das Ergebnis in der Praxis überprüft und die Behandlung bei Bedarf verlängert.