Erst schöne Zähne machen ein Lächeln perfekt. Doch manchmal nagt der Zahn der Zeit so sehr am Gebiss, dass man um Zahnersatz nicht herum kommt. Doch welche Krankenkasse zahlt welchen Anteil der Kosten? Ist bei den gesetzlichen Kassen wirklich die Vollprothese die ultima Ratio? Oder gibt’s auch finanzielle Unterstützung bei Implantaten? Wir haben Versicherern und Fachkundigen auf den Zahn gefühlt.

Die Zahnarztspezialistin Dr. Beate Jürgens mit Praxis in Düsseldorf sieht die Lage so: „Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen nur, was medizinisch notwendig und zudem ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich ist. Optimaler Zahnersatz sieht anders aus. Langlebigkeit, Funktion und ästhetisch schön bedeutet in hochwertigen Zahnersatz, wie z.B. Implantate oder Veneers zu investieren. Bei einer medizinisch notwendigen Gesamt-Rehabilitation des Kausystems, z.B. aus funktionellen Gründen – einer Rundumsanierung – kommt es durchaus nahe an einen (Klein)Wagen. Vieles wäre im Vorhinein aber mit der richtigen häuslichen Mundhygiene und der Unterstützung durch die professionelle Zahnreinigung vermeidbar.

Doch wo das Zahnfleisch zurückgeht, Karies unter alten Inlays oder Kronen unkontrollierbar weiter wächst, da werden die Baustellen leider größer, egal wie gründlich man putzt. Und das bedeutet, dass man sich als gesetzlich Versicherter besser versichert aufstellen sollte, gerade bei Leistungen, die nicht im Leistungskatalog der gesetzlichen Versicherung angeboten werden – wie die professionelle Mundhygiene, Funktionsanalysen oder hochwertiger Zahnersatz.“

Die Kassenärztliche Vereinigung verweist auf die seit 2005 festgelegten Festzuschüsse bei Zahnersatz, die jährlich von einem Bundesausschuss neu verhandelt und angepasst werden. (www.kzbv.de) Um genau zu wissen, welche Kosten die Kasse im Einzelfall übernimmt, muss man vor der Behandlung einen vom Zahnarzt erstellen Heil- und Kostenplan einreichen. Das gilt übrigens auch für Privatpatienten, denn auch hier übernimmt nicht jede Kasse ungeprüft alle Kosten. Deshalb sind Zusatzversicherungen ein wichtiges Thema.

Aber welche Zusatzversicherung ist die richtige? Barbara Hennig,  Versicherungsfachfrau bei der Münchner Makleragentur Hengstenberg und Partner, macht dabei deutlich: „Die eine perfekte Zahnzusatzversicherung gibt es leider nicht. Man muss genau schauen, welcher Anbieter welche Leistungen im Angebot hat und prüfen, welche davon genau für den Versicherten richtig sind.“ Eine einfache Zusatzversicherung ist monatlich schon für etwa 20 Euro zu haben und greift erst nach einer Mindestlaufzeit. Manche Tarife sind an Vorleistungen durch die gesetzliche Kasse gedeckelt. Andere Tarife sind davon unabhängig.

Zahnersatz Kostenübernahme: Angeboten auf den Zahn fühlen

Tipp von Dr. Jürgens: „Meine Empfehlung für die Auswahl eines modernen Zusatzversicherung-Produktes, welches das individuelle Risiko jedes Patient abdeckt, welches Prävention für den Kassenpatienten ermöglicht,  ist die Waizmanntabelle – ein transparentes Online Vergleichsportal, empfohlen von mehr als der Hälfte aller Zahnärzte Deutschlands.“

Weitere Informationen bietet auch die Plattform Zahnvorsorge.plus. Das Berliner Marklerportal informiert ebenfalls übersichtlich und allgemeinverständlich zum Thema Zahnzusatzversicherung bietet einen Überblick über die Tarif-Testsieger von Stiftung Warentest und Focus Money. Letztlich muss man sich gründlich vorbereiten und prüfen, egal ob persönlich im Gespräch mit einem Versicherungsmakler (er vertritt mehrere Versicherungen und ist damit neutraler als ein Versicherungsberater von nur einem Anbieter), bei einem online-portal oder durch eigene Recherche, welches Angebot das richtige ist: Man sollte den verschiedenen Anbietern tatsächlich gründlich auf den Zahn fühlen. Und im (Erkenntnis-)Dschungel der Tarife, Paragraphen und bürokratischen Schriftsätze hilft manchmal einfach nur die asiatische Weisheit: Lächeln ist die schönste Art, dem Gegner die Zähne zu zeigen…